Jue Salomo, geb. 1949, lebt als freischaffender Maler in Hamburg.
Jue Salomo war früh künstlerisch tätig, aber bevor er den Entschluß faßte, bildender Künstler zu weden, wurde er Schriftsetzer und Verlagskaufmann. Später studierte er Buddhismuswissenschaft. Von 1975 bis 1985 war er leitender Verlagsangestellter.
Schon während seiner typographischen Ausbildung begann er, mit graphischen Techniken zu arbeiten. Seine erste künstlerische Ausbildung auf diesem Gebiet erhielt er 1967. Nach Studien bei Hermann S. Freitag bildete er sich aber vor allem autodidaktisch weiter.
Sein Werk gliedert sich in Abschnitte mit unterschiedlichen Stilmerkmalen. In der frühen Phase seiner Arbeiten (1965/66) galt sein Interesse der informellen Malerei. Frühwerkbestimmend und inspiriert durch das Informel, entstanden in dieser Zeit farbintensive Abstraktionen, die von ihrer damaligen Präsenz bis heute nichts verloren haben.
Ihre Kraft liegt darin, daß sie elementare Wahrheiten bezeugen. Die abstrakten Motive zeigen Farbmuster, die weder zu erfinden noch zu erlernen sind. In den frühen Arbeiten dominieren geometrische und informelle Abstraktionen in den bevorzugten Techniken Gouache und Druckerschwärze, (Abb. 1, Schwarzgelbe Kraft I), Linolschnitt und Tempera.
Seit den 80er Jahren wandte sich Jue Salomo der gegenständlichen Darstellung zu. Sein figurativer Stil ist unabhängig von vergleichbaren Strömungen der Gegenwart. Er fühlt sich keiner Schule oder Stilrichtung verpflichtet und entzieht sich bisher der Wahrnehmung eines breiteren Publikums.
Persönliche Erfahrungen und kulturelle Prägungen sind der Fundus, aus dem Salomo schöpft. Neben Porträts, Interieurs, Blumen und Aktdarstellungen bestimmen Pariser Stadtansichten, mediterrane und norddeutsche Landschaften sein malerisches Werk. Ebenso das Thema Figur/Menschenbild, das im Schaffen Salomos eine substantielle Rolle spielt. Seinen Figuren versucht er in Form von vorläufigen Deutungen gerecht zu werden. Alles bleibt offen. Sie sind Fremde, der andere, der unerschöpfliche und nicht berechenbare Mensch. Gelegentlich malt er emotionsgeladene Porträts von Personen aus seinem Umkreis. Siehe Abb.2, Il n’y a pas d’amour heureux.
Seine Bilder zeichnet eine subtile Farbnuancierung aus, die den Arbeiten einen ganz eigenen Reiz verleiht, der als melancholische Poesie beschrieben werden könnte. Dies gilt insbesondere für seine Stadtansichten von Paris. Die Bilder Jue Salomos erzählen keine Geschichten, sondern beschreiben erkenntnisorientierte seelische Zustände und werden zu übergeordneten Sinnbildern, die über den ästhetischen Wert hinaus existentielle Fragen beinhalten.
Mehrfach malt er die Seine-Brücken in Paris als Sinnbild für den Weg des Lebens. Als Allegorie für einen Übergang von einem
Aggregatzustand zum nächsten.Wiederholte Inspirationsquelle im Werk von Jue Salomo ist auch die jüdische Mystik wie sie Gershom Scholem in seinen wissenschaftlichen Publikationen beschreibt.