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Tableaux de Paris

Paris – die Stadt par excellence

halluzinatorisch und ästhetisch zugleich.

Ein Ort gesteigerten Bewusstseins

und Abenteuer der urbanen Semiose

vor einem Horizont sich überlagernder

Erinnerungen, in dem der Geist der Stadt

sich zur Erscheinung bringt.

Ein Schauplatz der Präsenz

im Sog des Imaginären 

und der Überfülle des Wahrnehmbaren.

Eine durch die Jahrhunderte gewordene

Erinnerungslandschaft

zur Entzifferung bereit.

Von Flaneuren geliebtes Traumreich,

dass sich mit dem Augenblick des Jetzt

verknüpft.

Mein Bild von Paris beginnt am Vorabend

der Revolution. Bei Madame de Pompadour¹

und Mercier.²

Paris hat eine Form des Bedeutens, die der

Begriff Mythos am besten beschreibt.

Sie ist die Stadt unzähliger Geschichten

und Schicksale. Ort mythischer Erfahrungen

und Generator erhabener Dimensionen.

Die Stadt als Lehrerin. Nicht nur des Auges.

Nichts ist ihr unbekannt.

»La Culture« ist Lebenszweck.

In dieser Geisteshaltung kann ich hier

als flanierender Betrachter

selbstvergessen im Strom der Kapitale

anonym ihre Lebensformen genießen.

Nur flüchtige Erscheinung

im Blick Anderer.

Und, wie erfüllend, im flüchtigen Augenblick

die Ewigkeit sehen. Die Erfahrung des éternelle,

die aus dem fugitif der Stadt hervorgeht.

Momente des Lebens, die sich in Existenz

verdichten und zu einem sich selbst betrachtenden

Auge der Stadt werden.

Heilige Momente von Gegenwart.

Jenseits polarer Unterschiede.

Kein Schritt war vergebens.

Vielfältige Physiognomien der Häuser, Straßen, 

Plätze bieten unerschöpfliche Genüsse

der ästhetischen Wahrnehmung.

Urbane Zivilisation, 

die hier ihren Ausdruck findet. 

Welch schönes Schauspiel.

Paris, die Arche Noah im Ozean der europäischen

Hochkultur und Lichtgestalten.

Hier beschleicht mich der unerfüllbare Wunsch

nach Wiederkehr des Vergangenen.

Paris, die alte Behausung des Schöpferischen

und der sinnlichen Lüste.

Hier sah ich

neben der Schönheit, die das Herz

verblenden ließ,

beim Überqueren der Place de la Concorde,

im Geviert zwischen den Augen,

das himmlische Herz von Paris.

Lutetia war immer gut zu mir.